In diesem Teil des Dübelratgebers dreht sich alles um die Chemischen Dübel. Die Verwendung chemischer Befestigungen stellt die ideale Methode dar, um immense Belastungen in Beton, Porenbeton oder Mauerwerk ohne jegliche Spreizung oder Druck einzuleiten.
fischer besitzt eine unvergleichliche Expertise in der Entwicklung und Herstellung von chemischen Befestigungslösungen. Dadurch ist es möglich, für sämtliche Anwendungen, selbst unter extremen Baustellenbedingungen wie beispielsweise Nässe, Kälte oder Hitze, eine optimale und sichere Lösung anzubieten.
Unter Chemischen Befestigungen oder Chemischen Dübeln verstehen wir zugelassene Systemlösungen, bestehend aus Reaktionspatronen, Injektionsmörteln, Ankerstangen, Innengewindeankern, Ankerhülsen, Zubehör und Verarbeitungsgeräten. Mit Chemischen Dübeln können höchste Lasten spreizdruckfrei in den Untergrund eingeleitet werden.
Injektionsmörtel bestehen meistens aus 2 Komponenten und werden deshalb auch oft 2K-Mörtel genannt. In der Regel bestehen sie aus einem styrolfreien Vinylesterharz und einer Härterkomponente, die in einer Kartusche enthalten sind. Als Befestigungselement können zugelassene Ankerstangen oder Innengewindeanker verwendet werden. Im Falle von Lochsteinmauerwerk wird zusätzlich eine Siebhülse/Ankerhülse benötigt.
Die Komponenten werden mithilfe einer Auspresspistole und eines Statikmischers in das vorgebohrte Loch injiziert. Die Ankerstange wird manuell in das Bohrloch eingesetzt. Der Injektionsmörtel härtet aus und gewährleistet eine sichere Verbindung des Befestigungselements mit dem Untergrund. Er ermöglicht eine präzise Dosierung und die Wiederverwendung bereits angebrochener Kartuschen. Dies führt insbesondere bei Serienmontagen zu einer Zeit- und Kostenersparnis.
Reaktionspatronen sind Patronen aus Glas, die bereits die gebrauchsfertige Menge an Harz und Härter enthalten. Ein Vorteil ist, dass bei Montage mit Reaktionspatronen keine Bohrlochreinigung notwendig ist. Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung bei bis zu -30 °C. Bei Injektionsmörteln liegt die Anwendungstemperatur normalerweise bei bis zu -5 °C (ausgenommen dem Superbond-Mörtel FIS SB: Bis zu -15 °C).
Die fischer Reaktionspatronen sind eine in den verschiedensten Anwendungen millionenfach bewährte Lösung, um hohe Lasten spreizdruckfrei in Beton einzuleiten. Die Montage kann durch die Vorportionierung der Komponenten besonders einfach & schnell vorgenommen werden. Die Europäisch Technische Bewertung für die Anwendung mit zugelassenen Ankerstangen und Innengewindeankern garantieren zusätzliche Sicherheit.
Ankerstangen und Innengewindeanker dienen als Bestandteile von chemischen Befestigungssystemen. In Kombination mit Injektionsmörteln oder Reaktionspatronen leiten diese Befestigungselemente die Last ohne Spreizdruck in den Baustoff ein.
fischer bietet ein breites Sortiment an Ankerstangen und Innengewindeankern in verschiedenen Abmessungen, Ausführungen und Stahlgüten an. Diese sind speziell für zulassungskonforme Anwendungen in Verbindung mit den entsprechenden Mörteln entwickelt worden.
Die fischer Injektions-Ankerhülsen sind speziell entwickelte Systemkomponenten zur Verwendung von fischer Injektionsmörteln in Lochstein-Mauerwerk. Um sie einzusetzen, werden die Ankerhülsen in das vorgebohrte Loch eingeführt und anschließend mit Injektionsmörtel bis zum Boden der Hülse verfüllt. Beim Einsetzen der Ankerstange oder des Innengewindeankers drückt der Mörtel durch die Gitterstruktur der Ankerhülse und bildet eine formschlüssige Verbindung mit dem Lochstein. Dadurch wird die Last sicher in den Baustoff übertragen. Die Injektions-Ankerhülse ermöglicht auch das Überbrücken von nicht tragenden Schichten.
1. Vorbereitung
Stellen Sie als Erstes sicher, dass Sie die richtigen Komponenten für Ihr Vorhaben auswählen. Bedarf es entsprechenden Zulassungen oder Bewertungen? Sind die verwendeten Komponenten für den Baustoff zulässig, in dem Lasten befestigt werden sollen?
Dazu können Sie auch unseren fischer Professional Produktberater nutzen.
Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über die erforderlichen Werkzeuge und Materialien verfügen. In der Regel benötigen Sie einen Injektionsmörtel mit passender Ankerstange sowie einen Bohrhammer, eine Bohrbürste und eine Auspresspistole.
2. Bohrloch erstellen
Bohren Sie ein passendes Loch in den Untergrund mit einem geeigneten Durchmesser und einer Tiefe entsprechend den Angaben der verwendeten Ankerstange oder des Innengewindeankers.
Die Erstellung von Bohrlöchern mit dem Hohlbohrer ist in der ETA Bewertung geregelt. Mit einem Hohlbohrer entfällt die Bohrlochreinigung.
3. Bohrloch reinigen
Sofern Sie keinen Hohlbohrer verwenden, müssen Sie das Bohrloch gründlich mit einem Staubsauger sowie Bohrbürste von Bohrmehl und Schmutz reinigen. Eine gründliche Reinigung ist wichtig, um eine optimale Haftung des Injektionsmörtels zu gewährleisten.
4. Injektionsmörtel vorbereiten
Laden Sie den Injektionsmörtel in die Auspresspisstole und bringen Sie den passenden Statikmischer an. Stellen Sie sicher dass Sie die richtige Menge Mörtel für die gewünschte Anwendung verwenden. Zur schnellen und einfachen Berechnung der Füllmenge können Sie die fischer Mortar Fix App nutzen. Bei Lochbaustoffen verwenden Sie eine Ankerhülse, bevor Sie den Injektionsmörtel einbringen.
5. Injektionsmörtel einbringen
Beginnen Sie mit dem Auspressen des Injektionsmörtels in das Bohrloch, indem Sie langsam und gleichmäßig Druck auf die Auspresspistole ausüben. Füllen Sie das Loch mit der richtigen Menge, während Sie die Auspresspistole langsam zurückziehen.
6. Ankerstange einsetzen
Setzen Sie die Ankerstange mit einer leichten Drehbewegung in das Bohrloch ein und schieben Sie sie bis zum Anschlag hinein. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Ankerstange richtig ausgerichtet ist und bündig mit der Oberfläche abschließt.
7. Injektionsmörtel aushärten lassen
Lassen Sie den Injektionsmörtel gemäß den Produktangaben aushärten. Dies kann einige Minuten bis Stunden dauern, abhängig von der Art des verwendeten Mörtels.
8. Befestigung abschließen & Belastung anbringen
Sobald der Mörtel vollständig ausgehärtet ist, kann die Ankerstange mit den entsprechenden Befestigungselementen wie Muttern oder Scheiben gesichert und das Bauteil angebracht werden.
Montageanleitung am Beispiel FIS V Plus in Beton