Korrosionsschutz in der Baubranche

Korrosionsschutz ist ein zentrales Thema im Bauwesen, das sowohl die Sicherheit als auch die Langlebigkeit von Bauwerken maßgeblich beeinflusst. In einer Branche, in der metallische Bauteile wie Bewehrungsstähle, Verbindungsmittel, Verankerungen und Fassadenhalterungen alltäglich verwendet werden, ist ein fundiertes Verständnis der Korrosionsmechanismen und geeigneter Schutzmaßnahmen unerlässlich. Ohne gezielten Korrosionsschutz können tragende Elemente durch Oxidation oder elektrochemische Reaktionen erheblich geschädigt werden – mit potenziell gravierenden Folgen für Statik, Sicherheit und Wartungsaufwand.

Korrosion beschreibt allgemein die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die zu einer messbaren Veränderung des Werkstoffs und damit verbundenen Funktionseinschränkungen führt. Die häufigste Form ist die Rostbildung bei ungeschützten Eisen- und Stahlbauteilen durch den Kontakt mit Sauerstoff und Feuchtigkeit. Diese Prozesse setzen bereits bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit ein und können durch chloridhaltige Umgebungen, salzhaltige Luft oder aggressive Medien wie Betonwasser oder sauren Regen beschleunigt werden.

Im Bauwesen ist der präventive Korrosionsschutz entscheidend. Er beginnt mit der richtigen Materialwahl. So werden beispielsweise rostfreie Edelstähle in besonders korrosionsgefährdeten Bereichen wie Fassaden, Balkonkonstruktionen oder Tunnelbauwerken eingesetzt. Diese verfügen über einen hohen Chromgehalt, der eine schützende Passivschicht auf der Oberfläche bildet und die Oxidation hemmt. Je nach Einsatzort und Expositionsklasse gemäß DIN EN 1992-1-1 (Eurocode 2) bzw. DIN EN ISO 9223 ist die Auswahl des geeigneten Werkstoffs entscheidend, um die geforderte Lebensdauer des Bauteils sicherzustellen.

Neben dem Einsatz korrosionsbeständiger Metalle ist die Beschichtungstechnik ein zentraler Bestandteil des passiven Korrosionsschutzes. Hierzu zählen Zinküberzüge, Duplex-Systeme (Kombination aus Verzinkung und Pulverbeschichtung), Farbanstriche oder polymerbasierte Schutzschichten. Verzinkungen – insbesondere Feuerverzinkungen nach DIN EN ISO 1461 – zählen zu den am häufigsten eingesetzten Verfahren im Bau. Dabei wird das Stahlbauteil in ein Zinkbad getaucht, wodurch eine dichte, metallurgisch gebundene Schutzschicht entsteht, die nicht nur als Barriere wirkt, sondern auch einen kathodischen Schutz bietet.

Ein weiteres wichtiges Verfahren ist die sogenannte Duplexbeschichtung, bei der die Verzinkung mit einer zusätzlichen Beschichtung – meist einer Pulverbeschichtung – kombiniert wird. Diese schützt nicht nur doppelt, sondern erlaubt auch eine farbliche Gestaltung. Damit erfüllt die Beschichtung sowohl funktionale als auch architektonisch-ästhetische Anforderungen.

Neben dem passiven Schutz spielt auch der aktive Korrosionsschutz eine Rolle. Hierunter fallen Maßnahmen wie die sogenannte kathodische Korrosionsschutztechnik (KKS). Sie kommt vor allem im Ingenieurbau – etwa bei Brücken oder unterirdischen Betonbauwerken – zur Anwendung. Hierbei wird das zu schützende Metall durch ein elektrisches Potential negativ gegenüber seiner Umgebung geladen, sodass keine anodischen Reaktionen (Korrosion) mehr stattfinden können. Dieses Verfahren ist besonders bei bereits bestehenden Schäden oder in hochkorrosiven Umgebungen von Bedeutung.

Im Bereich der Befestigungstechnik kommt dem Korrosionsschutz ebenfalls eine Schlüsselrolle zu. Dübel, Ankerstangen und Verbindungsmittel müssen abhängig vom Einsatzort gezielt ausgelegt sein. Hersteller wie fischer bieten hierfür ein breites Portfolio an Lösungen, etwa mit galvanisch verzinkten, feuerverzinkten oder aus Edelstahl gefertigten Befestigungselementen. Für den Außenbereich oder stark belastete Zonen – wie im Tunnelbau oder bei Industrieanlagen – sind Edelstahllösungen oft die erste Wahl, um dauerhafte Sicherheit zu garantieren.

Die richtige Planung und Bemessung erfolgt stets unter Berücksichtigung der jeweiligen Expositionsklasse, wie sie etwa in der DIN EN 1992-1-1 und DIN EN ISO 12944 beschrieben wird. Diese regelt, in welchem Umfang Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, salzhaltige Luft oder chemische Belastungen auf das Bauteil einwirken. Je höher die Expositionsklasse, desto aufwendiger muss der Korrosionsschutz ausgeführt sein.

Ein zunehmend relevantes Thema ist die Nachhaltigkeit des Korrosionsschutzes. Längere Lebensdauern, reduzierter Wartungsaufwand und geringerer Materialverbrauch leisten einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung. Korrosionsschutz ist daher nicht nur ein technisches, sondern auch ein wirtschaftliches und ökologisches Thema.

Abschließend lässt sich festhalten: Ein durchdachter Korrosionsschutz beginnt bereits in der Planungsphase. Die Wahl geeigneter Werkstoffe, Beschichtungen und Schutzsysteme schützt nicht nur Menschenleben, sondern senkt auch die Lebenszykluskosten von Bauwerken erheblich. Gerade in Zeiten nachhaltiger Baukonzepte und ressourcenschonender Bauweisen ist der Korrosionsschutz ein zentrales Element für langlebige und wirtschaftliche Bauprojekte.

Korrosionsschutz bei fischer

  • Korrosionsschutzspray FTC-CP: Bietet langanhaltenden Schutz für verzinkte Langschaftdübel und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Ideal für Fassadenverankerungen und andere Anwendungen.
  • Edelstahlschrauben (z. B. A4): Rostfreie Schrauben aus hochwertigem Edelstahl, geeignet für den Einsatz in feuchten oder salzhaltigen Umgebungen.
  • Rohrschelle FRS: Erhältlich in verschiedenen Ausführungen, darunter Edelstahl für korrosive Umgebungen.
  • Stützelement PSAE 500 A4: Aus Edelstahl gefertigt, bietet es hohen Korrosionsschutz und Stabilität für Tragekonstruktionen.
  • Schiebemutter FCN Clix M Edelstahl A4: Für Anwendungen im Innen- und Außenbereich, bietet korrosionsbeständigen Halt in Montageschienen.
  • Ankerstange FIS A M10x110 R Edelstahl: Edelstahlanker für chemische Befestigungen, bietet hohen Korrosionsschutz in anspruchsvollen Umgebungen.
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