Als Holzbau wird eine Bauweise bezeichnet, bei der hauptsächlich Holz als Rohstoff für ein Gebäude und die Konstruktionen verwendet wird. Es handelt sich um eine der ältesten Baumethoden der Menschheit und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Im modernen Holzbau kommen sowohl massive Holzelemente als auch spezielle Holzwerkstoffe wie Brettsperrholz (BSP) oder Brettschichtholz (BSH) zum Einsatz. Was Holz als Baustoff so besonders macht: Der nachwachsende Rohstoff ist flexibel und leicht zu bearbeiten und punktet mit hervorragenden Dämmeigenschaften. Darüber hinaus verfügt Holz über sehr gute bauphysikalische Eigenschaften und bietet trotz seines geringen Eigengewichts eine relativ hohe Tragfähigkeit. Aufgrund technologischer Innovationen sowie seiner positiven Eigenschaften in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz hat der moderne Holzbau in den vergangenen Jahrzehnten weiter an Bedeutung gewonnen. Unter anderem werden immer öfter auch mehrgeschossige Wohnbauten aus Holz gebaut.
Holz zählt zu den ältesten und vielseitigsten Baustoffen und besteht hauptsächlich aus Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Diese Zusammensetzung verleiht Holz seine charakteristische Faserstruktur. Des Weiteren weist Holz – im Gegensatz zu homogenen Materialien wie Beton – eine anisotrope Struktur auf, das heißt, dass bei Holz die physikalischen Eigenschaften (z.B. Festigkeit, Dehnbarkeit und Wärmeleitfähigkeit) in verschiedenen Richtungen variieren können. Dies wirkt sich direkt auf das Verhalten und die Tragfähigkeit von Schrauben, Dübeln und Co. aus, was bei der Auswahl der richtigen Befestigungsmittel berücksichtigt werden muss.
Holzbau umfasst ein breites Spektrum an Bauweisen – von reinen Holzkonstruktionen bis hin zu hybriden Lösungen, bei denen Holz mit anderen Materialien wie Stahl oder Beton kombiniert wird. Diese Vielseitigkeit ermöglicht den Einsatz in nahezu allen Bereichen des Bauwesens.
Im Wohnbau reicht das Spektrum vom klassischen Einfamilienhaus bis zum mehrgeschossigen Wohngebäude. Auch im Industrie- und Hallenbau sowie in öffentlichen Gebäuden kommt Holz zum Einsatz. In ländlichen Gegenden werden auch kleinere Fußgänger- oder Radwegbrücken sowie Aussichtsplattformen aus Holz gefertigt. Im Innenausbau ist Holz ein bewährtes Material für Treppen, Böden, Decken und Verkleidungen, während es im Garten- und Landschaftsbau für Terrassen, Carports und Sichtschutzelemente genutzt wird.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Holzbauweisen entwickelt, die bis heute umgesetzt werden – wenn auch in modernen Abwandlungen:
Nach DIN 4102-1 werden Baustoffe in „nicht brennbar“ (Baustoffklasse A 1 und A2) und „brennbar“ (Baustoffklasse B1 bis B3) eingeteilt. In Kategorie „A1 nicht brennbar“ fallen Baustoffe, die „keinen Beitrag zum Brand leisten“ – unter Kategorie „A2 nicht brennbar“ fallen alle Baustoffe, die „einen vernachlässigbaren Beitrag zum Brand leisten“. Leistet ein Baustoff einen „sehr geringen bis geringen Beitrag zum Brand“, wird er als „B1 schwer entflammbar“ kategorisiert. Die DIN 4102-1 ordnet Holz in der Baustoffklasse „B2 normal entflammbar“ ein (Anforderungsniveau: hinnehmbarer Beitrag zum Brand). In der niedersten Baustoffklasse „B3 leicht entflammbar“ werden alle Baustoffe zusammengefasst, die für Bauteile nicht zugelassen sind.
Die Vorteile von Holz als Werkstoff spiegeln sich auch im Holzbau wider. Ein großer Pluspunkt ist die Vorfertigung im Werk (Fertighausbau): Sie garantiert maßgenaue Bauteile, die vor Ort direkt bereit für die Montage sind. Trotz seiner geringen Masse bietet Holz eine beeindruckende Tragfähigkeit – das entlastet die Fundamente und macht den Transport leichter. Die natürlichen Dämmeigenschaften von Holz tragen zur Energieeffizienz von Gebäuden bei. Zudem lässt sich Holz relativ leicht bearbeiten, was sowohl bei der Planung flexible Raumaufteilungen ermöglicht, als auch spätere Umbauten deutlich einfacher macht als bei Betonkonstruktionen. Nicht zu vergessen sind ein gutes Raumklima in Gebäuden aus Holz sowie die ansprechende Optik, die gerade bei Fachwerk- und Blockbauhäusern zur Geltung kommt. Für umweltbewusste Bauherren besonders wichtig: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während seines Wachstums CO₂ bindet und so zum Klimaschutz beiträgt – vorausgesetzt, es stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern mit entsprechender Zertifizierung.
Feuchtigkeit, Pilze und Schädlinge können Holz angreifen, weshalb bauliche Schutzmaßnahmen wie überstehende Dächer, ausreichende Bodenabstände und hinterlüftete Konstruktionen essenziell sind. Die DIN 68800 gibt hier klare Vorgaben für den konstruktiven Holzschutz: Chemische Holzschutzmittel dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn bauliche Maßnahmen allein nicht ausreichen. Auch die schalldämmenden Eigenschaften einer Holzwand sind in der Regel geringer als bei einer massiven aus Mauerwerk oder Beton. Daher müssen beim Holzbau – um störende Geräusche zwischen Räumen oder von außen zu minimieren – besondere Schallschutzmaßnahmen nach DIN 4109 umgesetzt werden, wie etwa entkoppelte Bauteile, mehrschalige Wände oder Schüttungen in Fußböden.
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