Seit 2012 ist er Mitglied der Dachstein Caving Expedition, die seit über 40 Jahren die Höhlen am Plateau des Dachsteingebirges in Oberösterreich untersucht und kartographiert. „Über 850 Meter unter der Erde, weit weg von Hilfe, bahnen wir uns den Weg durch engste Passagen und tiefe Schächte“, beschreibt Axel Hack die Dachstein-Expeditionen. „Wir kämpfen mit Kälte, hartem Gestein, Sturzfluten und flüssigem Lehm.“ Zahlreiche Vertikalen seien von ehemaligen Flussschleifen durchsetzt, die sich tief in den Felsen eingegraben haben, schildert Axel Hack weiter. Diese sogenannten Mäander zu durchqueren, koste viel Energie. Ganz zu schweigen von den vielen steilen Wänden, welche die Höhlenforscher immer wieder erklimmen müssten.
Anfang September 2018 erfolgte dann der Durchbruch: Nach über zehn Jahren Forschung im WUG entdeckten die Forscher einen neuen Verbindungsgang vom WUG zur Hirlatzhöhle. Dadurch wuchs die erforschte Gesamtlänge des unterirdischen Labyrinths um 7,2 Kilometer auf über 113 Kilometer an. Damit ist die Hirlatzhöhle nun die 20.-längste Höhle der Welt. In der Tiefe rangiert sie mit 1.560 Meter Höhenunterschied auf Platz 9.
Seither hofft das Forschungsteam auf den Zusammenschluss weiterer höher gelegener Höhlen. In Aussicht steht, dass das System um bis zu 90 Meter in der Vertikalen wächst. Damit katapultierte sich die Hirlatzhöhle in der Tiefe auf Platz 6 im Weltranking und Platz 2 in Europa. Außerdem sollen weitere Schachthöhlen erforscht werden. Vom 17. August bis zum 5. September begaben sich die Höhenforscher aus ganz Europa daher erneut in den Schlund der alpinen Großhöhle. Treffpunkt war das Dachsteinplateau auf der Hallstätter Seite.
Die Höhlenforscher nahmen reichlich Seile, Bohrhaken, Akku-Bohrhämmer sowie gefriertrockene Mahlzeiten und Ausrüstung für das Lager mit in die unterirdische Welt, transportiert in Schleifsäcken aus LKW-Planen. Ebenfalls mit im Gepäck: 300 fischer Bolzenanker FBZ 8/10 aus Edelstahl (A4) als auch aus galvanisch verzinktem Stahl. Die Befestigungen gewähren sicheren Halt in dem widerspenstigen Kalkgestein. Dabei werden gebogene M8er-Laschen, die aus Aluminium oder dem rostfreien Edelstahl Inox 304/316 bestehen, an dem Fels verankert. Daran lassen sich mittels Schraubgliedern Seile einhängen.
Zunächst verhinderte das Wetter ein Vorankommen: „WUG, unser Tor zur Hirlatzhöhle, lag unter sieben Metern Schnee. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – den wir uns erfolgreich freischaufeln konnten“, berichtet Axel Hack. „Dann regnete es jedoch tagelang und die Höhlen waren stark überflutet.“ Schließlich ließen sich die unterirdischen Schluchten und Gänge dann doch noch weiter erkunden. So konnte das Team die Thundergasm Höhle, die es 2017 entdeckt hatte, weiter erforschen. Letztes Jahr haben die Forscher sie in einer Tiefe von etwa 200 Metern vermessen, wurden aber von einem unbekannten Mäander ausgebremst. Nun erfuhr das Team mehr. „Wir wissen hierbei nie, was uns erwartet: In dem Fall ging es von einem tiefen und rutschigen Canyon in einen breiten Gang und dann in ein Gebiet mit hinabstürzendem Wasser sowie rostrotem, bröckelndem und scharfem Stein. Am Boden windete sich ein tiefer und reißender Mäander“, beschreibt Axel Hack die unbekannte Bergwelt.