„Gerade hier, wo es so vertikal und rutschig nach unten oder oben geht, müssen die Höhlenseile sicher verankert sein“, sagt Axel Hack. „Wir verlassen uns hierbei auf fischer Stahlanker. Ich fühle mich sicherer, wenn ich an den Befestigungen eines deutschen Qualitätsherstellers hänge.“ Auf den Expeditionen sind daher bereits tausende fischer Bolzenanker, wie der FBN II und der FAZ mit acht Millimeter Durchmesser, für Seilbefestigungen in die Höhlen eingebracht worden. Der Großteil davon kam in der Schachtanlage Wot U Got Pot (WUG) zum Einsatz.
Anfang September 2018 erfolgte dann der Durchbruch: Nach über zehn Jahren Forschung im WUG entdeckten die Forscher einen neuen Verbindungsgang vom WUG zur Hirlatzhöhle. Dadurch wuchs die erforschte Gesamtlänge des unterirdischen Labyrinths um 7,2 Kilometer auf über 113 Kilometer an. Damit ist die Hirlatzhöhle nun die 20.-längste Höhle der Welt. In der Tiefe rangiert sie mit 1.560 Meter Höhenunterschied auf Platz 9.
Wir erkunden Höhlen, um mehr über unsere Erde zu lernen, damit wir sie besser schützen können.
Zudem wurde am Ende der Uphill Gardens weitergeforscht. Hier bohrten sich Axel Hack und sein Team 25 Meter eine steile Lehmrampe hinauf. Teilweise musste der Fels von zehn Zentimeter tiefem und feuchtem Lehm befreit werden, um die Bohranker setzen zu können. Vier Stunden arbeitete das Team unter diesen widrigen Umständen. Nach rund 30 gesetzten Bohrankern war es geschafft: Die Forscher standen in der geräumigen, noch unerforschten Passage No. 33. „Noch nie habe ich einen schöneren Gang im WUG gesehen. Er ist reichlich mit Stalagmiten und anderen Formationen geschmückt“, schwärmt Axel Hack. „Nach guten 100 Metern mussten wir leider umkehren. Zwar zieht sich der Gang noch wesentlich weiter in den Berg hinein, aber die Zeit lief uns davon. Wir mussten ja auch wieder zu den Seilen zurückkommen, um dann 650 Meter hinaufzusteigen“. Nach insgesamt 18 Stunden erreichte das Team müde und wohlbehalten wieder die Oberfläche.