Spreizdruck

Spreizdruck bezeichnet die radial wirkende Kraft, die beim Setzen eines mechanischen Dübels oder Ankers auf die Wandung des Bohrlochs im Untergrund ausgeübt wird. Diese entsteht durch die Expansion des Befestigungselements im Bohrloch und ermöglicht eine sichere Verankerung durch Reibschluss. Der Spreizdruck ist ein zentrales Funktionsprinzip bei der Anwendung von mechanischen Dübeln und beeinflusst maßgeblich deren Tragfähigkeit und Eignung im jeweiligen Baustoff.

Wirkprinzip des Spreizdrucks

Beim Setzen eines Spreizdübels, z. B. eines Bolzenankers, wird durch das Anziehen einer Schraube oder Mutter ein Spreizelement im Bohrloch auseinandergezogen. Diese Ausdehnung erzeugt einen radialen Druck – den Spreizdruck –, der die Reibung zwischen Dübel und Baustoff erhöht und damit eine kraftschlüssige Verbindung herstellt. Dieses Prinzip wird insbesondere bei Befestigungen in Beton genutzt.

Herausforderungen durch Spreizdruck

Obwohl der Spreizdruck ein effektives Befestigungsprinzip ist, bringt er bestimmte Herausforderungen mit sich, insbesondere in sensiblen Einbausituationen:

  • Randnahe Befestigungen: Der entstehende Spreizdruck kann zu Materialabplatzungen oder Rissen führen, wenn der Dübel zu nah am Rand gesetzt wird.
  • Geringe Achsabstände: Überschneidungen der Spannungszonen mehrerer Dübel können die Tragfähigkeit beeinträchtigen.
  • Empfindliche Untergründe: In Mauerwerk oder Porenbeton kann der hohe Spreizdruck zur Beschädigung führen.

Spreizdruckfreie Alternativen

Für Anwendungen, bei denen der Einsatz von spreizdruckerzeugenden Dübeln problematisch ist, bieten sich spreizdruckfreie Befestigungslösungen an:

  • Injektionssysteme: Chemische Dübel wie fischer FIS V Plus oder FIS EM Plus übertragen die Lasten stoffschlüssig in den Untergrund und sind besonders geeignet für gerissenen Beton oder randnahe Befestigungen.
  • Hinterschnittanker: Systeme wie der fischer Zykon-Anker nutzen formschlüssige Verbindungen ohne radialen Druck.

Typische Anwendungen für spreizdruckerzeugende Dübel

Mechanische Dübel mit kontrolliertem Spreizdruck sind ideal für Befestigungen mit hohen Lastanforderungen, etwa in folgenden Bereichen:

  • Verankerung von Geländern und Konsolen
  • Montage von Maschinen und Regalen
  • Fassaden- und Unterkonstruktionsbefestigungen
  • Stahlbauverbindungen

Passende fischer Produkte

fischer bietet eine breite Auswahl an Produkten für unterschiedliche Anforderungen rund um das Thema Spreizdruck:

Fazit

Spreizdruck ist ein zentrales physikalisches Prinzip in der Befestigungstechnik, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die richtige Auswahl des Befestigungssystems – abgestimmt auf Untergrund, Lasten und Einbausituation – ist entscheidend für eine dauerhafte und sichere Verbindung. Mit Produkten wie dem FAZ II Plus oder dem FIS V Plus bietet fischer für jede Situation die passende Lösung – sei es mit oder ohne Spreizdruck.

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