Ortbeton

Ortbeton, auch als In-situ-Beton bezeichnet, ist ein Beton, der direkt auf der Baustelle in eine Schalung eingebracht, verdichtet und vor Ort ausgehärtet wird. Im Unterschied zu Betonfertigteilen, die industriell vorproduziert und zur Baustelle transportiert werden, entsteht Ortbeton unmittelbar am Einsatzort. Das ermöglicht nicht nur eine besonders flexible Gestaltung, sondern auch eine monolithische Bauweise – also fugenlose, durchgehende Bauteile mit hoher struktureller Integrität.

Zum Einsatz kommt Ortbeton in einer Vielzahl von Bauprojekten: im klassischen Hochbau etwa bei Deckenplatten, Stützen und Wänden, im Tiefbau bei Bodenplatten, Fundamenten oder Untergeschossen – sowie im Infrastrukturbereich bei Brücken, Stützmauern und Sonderbauwerken wie Silos oder Becken. Gerade bei komplexen Geometrien oder großvolumigen Bauteilen ist die Ortbetonbauweise oftmals wirtschaftlicher und konstruktiv sinnvoller als die Arbeit mit Fertigteilen.

Die Verarbeitung von Ortbeton folgt einem klar definierten Ablauf. Zunächst wird eine Schalung erstellt, welche die spätere Form des Betons vorgibt. Anschließend wird eine Bewehrung aus Stahl eingebaut, um die Zugkräfte im späteren Bauteil aufnehmen zu können. Der Frischbeton wird eingebracht, sorgfältig verdichtet – meist mit Innenrüttlern – und danach glattgezogen. Entscheidend für die spätere Festigkeit ist die Nachbehandlung: Um ein gleichmäßiges Abbinden sicherzustellen, muss der Beton vor zu schnellem Austrocknen geschützt werden.

Befestigung in Ortbeton

Für Befestigungen bietet Ortbeton einen idealen Untergrund – insbesondere dann, wenn es um hohe Lasten oder sicherheitsrelevante Anwendungen geht. Mechanische und chemische Befestigungssysteme von fischer sind speziell auf die Anforderungen im Ortbeton abgestimmt.

Besonders bewährt hat sich der Bolzenanker FAZ II Plus, der durch seine hohe Tragfähigkeit und seine Eignung für gerissenen Beton überzeugt. Er eignet sich beispielsweise für die Verankerung von Geländern, Konsolen oder schweren Maschinen.

Wenn nachträglich Bewehrungseisen kraftschlüssig angeschlossen werden müssen, ist das fischer Injektionssystem FIS V Plus eine optimale Lösung. Der zugelassene Injektionsmörtel ermöglicht statisch belastbare Bewehrungsanschlüsse im Ortbeton, wie sie etwa bei Umbauten oder bei der Erweiterung bestehender Baustrukturen erforderlich sind.

Die Auswahl der geeigneten Befestigungslösung hängt stets von der Betonfestigkeitsklasse (z. B. C20/25 oder C30/37), der geplanten Lastaufnahme sowie den Umgebungsbedingungen ab. Besonders bei chemischen Verankerungen ist eine gründliche Bohrlochreinigung unerlässlich, da sie maßgeblich die Tragfähigkeit beeinflusst. Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass der Beton ausreichend ausgehärtet ist – in der Regel nach 28 Tagen –, bevor mit der Montage begonnen wird.

Normen und Zulassungen

Für alle Anwendungen im Ortbetonbau gelten verbindliche Regelwerke. In Deutschland sind dies vor allem die DIN EN 206 und DIN 1045-2, die Anforderungen an die Zusammensetzung, Herstellung und Nachbehandlung von Beton definieren. Ergänzt werden sie durch europäische Normen wie den Eurocode 2 (EN 1992) für die Tragwerksplanung. Auch die Befestigungssysteme selbst unterliegen strengen Anforderungen: Produkte wie der fischer FAZ II Plus oder der FIS V Plus verfügen über ETA-Zulassungen, die ihre Eignung für den Einsatz im Ortbeton nachweisen.

Fazit

Ortbeton ist ein vielseitiger Baustoff mit hohem technischem Potenzial. Durch seine individuelle Formbarkeit, hohe Belastbarkeit und nahtlose Verbindung mit anderen Bauteilen ist er die erste Wahl für viele konstruktive Aufgaben. In Kombination mit leistungsfähigen Befestigungssystemen von fischer lassen sich dauerhaft sichere und wirtschaftliche Lösungen realisieren – sowohl im Neubau als auch bei anspruchsvollen Sanierungsprojekten.

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