Naturstein-Mauerwerk

Naturstein-Mauerwerk stellt eine besondere Herausforderung in der Befestigungstechnik dar. Durch seine unregelmäßige Struktur, unterschiedliche Steinarten und variable Fugenbilder erfordert es eine sorgfältige Auswahl der Verankerungssysteme. Insbesondere bei nachträglichen Montagen – etwa bei Geländern, Handläufen, Konsolen oder Markisen – ist eine zuverlässige Befestigung ohne Beschädigung des Steins essenziell.

Der richtige Umgang mit Naturstein setzt neben fachlicher Erfahrung auch zugelassene Befestigungslösungen voraus, die auf die speziellen Eigenschaften dieses Baumaterials abgestimmt sind.

Eigenschaften von Naturstein-Mauerwerk

Naturstein-Mauerwerk besteht aus unbearbeiteten oder nur grob behauenen Natursteinen, die mit oder ohne Mörtel in tragende oder nichttragende Wände eingebracht werden. Dabei lassen sich zwei Bauweisen unterscheiden:

  • Trockenmauerwerk: Ohne Mörtel gesetzt, die Stabilität ergibt sich aus dem Eigengewicht und dem Verbund der Steine.
  • Verbundmauerwerk: Mit Mörtel gefügter Aufbau, bei dem Hohlräume und unregelmäßige Lager- und Stoßfugen das Tragverhalten beeinflussen.

Natursteinarten wie Granit, Sandstein, Kalkstein oder Basalt unterscheiden sich stark in ihrer Rohdichte, Bohrbarkeit, Oberflächenstruktur und Tragfähigkeit. Zusätzlich wirken sich witterungsbedingte Einflüsse und Alterungsprozesse auf die Befestigungsmöglichkeiten aus.

Herausforderungen bei der Befestigung

Die wichtigsten Herausforderungen bei Verankerungen in Naturstein-Mauerwerk sind:

  1. Unbekannte oder inhomogene Steinstruktur: Jeder Stein verhält sich anders bei der Bearbeitung.
  2. Unregelmäßige Hohlräume: Hohl- oder Fugenbereiche können die Tragfähigkeit lokal stark reduzieren.
  3. Sprödes oder rissanfälliges Material: Viele Natursteine neigen bei Druck- oder Zugbeanspruchung zur Rissbildung.
  4. Optische Ansprüche: Sichtbare Befestigungen müssen möglichst unauffällig und steinverträglich sein.

Deshalb kommen herkömmliche Dübel oder mechanische Anker oft an ihre Grenzen. Die sichere Lösung liegt häufig in Injektionssystemen, die durch kraftschlüssige Verfüllung zuverlässig auch in problematischen Untergründen halten.

fischer Lösungen für Naturstein-Mauerwerk

fischer bietet mit dem FIS V Plus ein vielseitiges Injektionssystem, das sich durch seine universelle Einsetzbarkeit in unregelmäßigen Baustoffen bewährt hat. In Verbindung mit Siebhülsen kann der Mörtel gezielt auch in Hohlräumen eingesetzt werden – ideal für Naturstein mit unbekannter Struktur oder porösem Gefüge. 🔗 Zum Produkt: fischer FIS V Plus In besonders feuchten oder frostbeanspruchten Bereichen empfiehlt sich der FIS EM Plus – ein Epoxidharz-System mit extremer Haftfestigkeit, auch auf schwierigen Untergründen. 🔗 Zum Produkt: fischer FIS EM Plus

Montagehinweise

Die Bohrung im Naturstein-Mauerwerk erfolgt idealerweise im Vollmaterial, nicht in Fugen oder Hohlräumen. Eine Probebohrung zur Prüfung der Tragfähigkeit ist bei unbekanntem Aufbau dringend empfohlen.

Die Schritte im Überblick:

  1. Bohrloch herstellen (schlagfrei, z. B. mit Diamantbohrer bei spröden Steinen)
  2. Bohrloch gründlich reinigen (mind. 2× ausblasen, 2× bürsten)
  3. Injektionsmörtel nach Systemvorgabe einfüllen
  4. Ankerstange oder Innengewindeanker setzen (ggf. mit Siebhülse bei Hohlräumen)
  5. Aushärtezeit beachten und anschließend montieren

Ein Abdrücken oder Austritt des Mörtels beim Einsetzen signalisiert Hohlräume im Stein – hier kann mit zusätzlicher Mörtelmenge und gegebenenfalls längeren Siebhülsen gearbeitet werden.

Typische Anwendungen

Befestigungen in Naturstein-Mauerwerk kommen häufig in historischen und repräsentativen Gebäuden vor. Beispiele sind:

  • Handlauf- und Geländerbefestigung an Natursteinfassaden
  • Markisen, Vordächer oder Sonnenschutzsysteme an Altbauten
  • Konsolen und Rohrschellen im Außenbereich
  • Fassadenverkleidungen oder Denkmalpflege-Elemente

Gerade im Bestand ist es entscheidend, dass Befestigungen rückstandslos entfernbar und ohne Substanzschädigung möglich sind – ein Vorteil chemischer Systeme.

Vorteile der fischer Injektionssysteme in Naturstein

  • Sichere Befestigung auch bei unregelmäßiger Steinstruktur
  • Hinterfüllung von Hohlräumen und Rissen möglich
  • Hohe Lastwerte bei minimaler optischer Beeinträchtigung
  • Witterungsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit bei freier Bewitterung
  • Zugelassene Systeme für sicherheitsrelevante Anwendungen (z. B. Geländer)

Rechtlicher Rahmen & Normen

Auch wenn Natursteinmauerwerk kein genormter Baustoff im klassischen Sinne ist, gelten bei tragenden Anwendungen Anforderungen aus dem Eurocode 2 (DIN EN 1992) sowie aus den jeweiligen bauaufsichtlichen Zulassungen der Verankerungssysteme. Im Zweifelsfall sollte eine Baustellenprüfung oder eine Zugprüfung zur Nachweisführung erfolgen.

Fazit

Naturstein-Mauerwerk ist ein wunderschöner, aber technisch anspruchsvoller Baustoff für die Befestigungstechnik. Mit den chemischen Injektionssystemen von fischer stehen geprüfte, leistungsfähige Lösungen zur Verfügung, die auch bei unregelmäßigen, alten oder unbekannten Natursteinstrukturen sicher greifen. Die Kombination aus Flexibilität, Dauerhaftigkeit und Verarbeitungsfreundlichkeit macht sie zur ersten Wahl bei Befestigungen in Steinmauerwerk.

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