Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Trend: Egal ob beim Reisen, beim Einkaufen oder beim Kochen, das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig. Laut Angaben einer Umfrage der GfK Marktforschung haben insgesamt 88 Prozent der Befragten schon einmal von Nachhaltigkeit gehört. Wie das Thema konkret umgesetzt werden kann, zeigen eine Insel an der Nordsee und ein Unternehmen im Schwarzwald.
Eine 1.500-Einwohner-Gemeinde an der Nordsee. Von weißen Traumstränden umgeben, bietet der Urlaubsort alles, was das Urlauberherz begehrt. Weiße Brandung, blauer Himmel, weißer Strand und natürlich bunte Strandkörbe. Doch wie lange noch? Die Gemeinde Juist hat ein Problem. Kontinuierlich wird an manchen Stränden der Sand weggespült. Dadurch entstehen im Osten der Insel Fluthaken- eine hakenförmige Sandablagerung. In andere Teilen der Insel wird dagegen der Strand immer breiter. Die Insel ist vom Klimawandel betroffen, häufigere Sturmfluten sind das Ergebnis. Doch die Gemeinde will sich davon nicht unterkriegen lassen.
Ambitionierte Ziele im Bereich Nachhaltigkeit hat auch ein Unternehmen aus dem Schwarzwald. Die Unternehmensgruppe fischer arbeitet mit einem professionellen Nachhaltigkeitsmanagement an seiner Vorreiterrolle in der Branche. Und ist nun mit seinem Konzept unter den diesjährigen Finalisten für den DNP. Naturphänomene wie ein Anstieg des Meeresspiegels oder Sturmfluten drohen dem Unternehmen nicht. Warum ist es dennoch aktiv?
„Unternehmen in unserer Größe müsse derzeit nicht proaktiv das Thema Nachhaltigkeit angehen. Wir wollen hier allerdings eine Vorreiterrolle einnehmen und vernetzten deshalb das Thema eng mit unserer Unternehmensstrategie“, berichtet Christian Ziegler, Nachhaltigkeitsbeauftragter. „Wir sind durch unser fischer ProzessSystem (fPS) schon so nah an diesem Thema dran, dass es uns leichtfällt, noch einen kleinen Schritt weiter zu gehen. Prozesse zu optimieren und schonend mit unseren Ressourcen im Unternehmen umzugehen, hilft, Verschwendung zu vermeiden. In unserem Firmenleitbild sind außerdem bereits Werte wie Standortsicherung und Kundenorientierung verankert. Genau das macht ein Nachhaltigkeitsmanagement aus.
Zurück an die Nordsee. Die Insel Juist setzt auf alternative Transportmittel, um ihr Ziel der „Klimainsel“ zu erreichen. Ein Ziel in der Umgebung ist, dass die Anreisen ohne Flugzeug erfolgen, im besten Fall mit der Bahn. Daneben gibt es ein weiteres, ungewöhnliches Transportmittel auf der Insel: Pferdekutschen. Sie ersetzen Autos und Lkw.
Solche Maßnahmen scheinen für einen Hersteller, von unter anderem Befestigungssystemen, eher ungeeignet. Aber wie kann so ein Unternehmen dann nachhaltig agieren? „Bei uns im Unternehmen entstehen beim Spritzgießen sogenannte Angüsse, die nicht zum Formteil gehören. Diese werfen wir nicht weg, sondern stellen daraus neues Granulat für die Dübelproduktion her“, erläutert Christian Ziegler. „In unseren Produktionshallen müssen außerdem die Maschinen gekühlt werden. Dafür verwenden wir kein Trinkwasser, sondern Quellwasser.“
Die Idee für ein weiteres Nachhaltigkeitsprojekt stammt von einem Mitarbeiter aus der Produktion. Er hatte die Idee, die fertige Paletten-Ware für den kurzen Transportweg von der Produktion in die Logistik nicht mehr mit Stretchfolie zu verpacken, sondern mit Lebensmittelkleber zu fixieren. Damit erfolgt eine Minderung der CO2-Emissionen von 177 Tonnen pro Jahr.
Als Basis für die Kunststoffbestandteile des Sortiments dient Rizinusöl, das aus dem Samen des Wunderbaums gewonnen wird. Diese stehen nicht in Konkurrenz mit Nahrungs- und Futtermitteln, auch nicht mit den entsprechenden Anbauflächen. Die grünen Dübel der Produktpalette gelten als eines von zehn ausgewählten Zukunftsprojekten für den Hightech-Standort Deutschland. Diese Zukunftsprojekte werden von der Bundesregierung ausgewählt und präsentiert.
Einzelaktionen von Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit sind gut, reichen aber nicht aus. Die Jury des DNP betont die Wichtigkeit der Verknüpfung mit der Unternehmensstrategie. Die Veranstalter des DNP gehen dabei mit positivem Beispiel voran. Sie beschreiben ihre Preisverleihung als ein green Event von A bis Z. Neues Highlight: Die Gäste werden nicht mehr über einen roten, sondern einen blauen Teppich schreiten.
Blau ist die Farbe der Nachhaltigkeit. Entsprechend dazu hat das schwäbische Unternehmen den blauen Pfad entwickelt. Und das schon, bevor Nachhaltigkeit zum Trendwort wurde. Einzelne Stationen des blauen Pfads stehen beispielhaft für verschiedene Nachhaltigkeitsaktivitäten und sollen das Bewusstsein für dieses Thema inner- und außerhalb des Unternehmens fördern und kontinuierlich ausbauen.
Das fischer ProzessSystem + Nachhaltigkeitsmanagement = blauer Pfad